de-Expo HB4FR - Sammlung historisch Militär - HB4FR

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HB4FR
"Clin d'Ailes"
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HAM Radio Club
Payerne - Switzerland
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Expo HB4FR - Sammlung historisch Militär

Die historische HB4FR Sammlung von Funkgeräten der Schweizer Luftwaffe
Dieser Artikel, geschrieben von unsererm Redaktor Fritz, HB9TNA, erschien im HB4FR - QUA 2-2018

Unser Klub ist mit historischem Militär-Funkmaterial der Schweizer Luftwaffe ausgestattet. Dieses Material stammt von unserem Freund und Ehrenmitglied Kurt Ernst, ehemaliger Instruktor der Fliegertruppen in Payerne. Kurt hat nie gross verkündet, dass er uns dieses Material hinterlassen hat welches er über Jahre hinweg vor den Müll- und Schrotthändlern rettete.

Kurt Ernst war Elektronikinstruktor auf den Funkgeräten unserer Militärflugzeuge. Mit der Stilllegung bzw. der Neubewertung von Flugzeugen sah er, dass das alte Material in Kellern und Depots verschwand. Glücklicherweise hatte unser Freund schnell verstanden, dass etwas getan werden mussste um die Geräte vor dem definitiven Verschwinden zu retten. Mit dem Bewusstsein, dass es ohne Funkgeräte niemals eine moderne Luftwaffe gegeben hätte, weder zivile noch militärische, hatte Kurt damit begonnen Exemplare dieser Geräte zu sammeln damit sie eines Tages unseren Nachkommen, und interessierten Personen, die Entwiclung der Funktechnologie unserer Luftwaffe "erzählen" könnten: Es war einfach eine intelligente und kluge Voraussicht!

Aber unser Freund Kurt hatte auch erkannt, dass es nicht genügte nur die Geräte zu auzubewahren. Es war auch notwendig, das technische Wissen über diese technologischen Juwelen zu erhalten. An langen Winterabenden zu Hause entstand nach und nach nicht nur eine akribische Dokumentation, sondern viele Geräte wurden von ihm in seiner geräumigen Garage gereinigt und renoviert, so dass sie wieder präsentierbar waren. Und als das noch nicht genug für ihn war, fotografierte er er all diese Geräte um eine beeindruckende und vollständige professionelle Dokumentation zu erstellen. Dies ist ein Zeugnis für die grosse Leidenschaft eines erfahrenen Handwerkers!

Dann kamen die grossen Umwälzungen, ausgelöst durch das "Armee-95" Programm. Plötzlich waren die langjährigen Benutzer der militärischen Flugplatzinfrastruktur nicht mehr die Herren des Ortes. Räumlichkeiten und Magazine mussten geräumet werden. Die Garage unseres Freundes Kurt war sicher nicht groß genug, um das angesammelte Material aufzunehmen, und das letztere war nicht wirklich sein Eigentum, er machte sich Sorgen.

Somit kam unser Präsident Herbert, HB9BOU, kontaktiert durch Kurt, ins Spiel. Herbert wusste, dass ehemalige Piloten der Fliegerstaffel 5 den Verein « La cinquième escadrille » gegründet hatten. Dieser Verein entstand nach der Ausserbetriebnahme der Hunterflotte im Jahre 1994, und setzte sich als Ziel einen Hunter vor dem Abbruch zu retten. Im Jahre 1995 wurde dem Verein, dank der Unterstützung der Luftwaffe und des Militärdepartementes des Kantons Waadt, der Hawker Hunter MK-58, J-4078,  in perfektem flugtauglichen Zustand zugeteilt. Auch die Idee, ein Museum für militärische Luftfahrt in Payerne zu schaffen war am reifen. In Zusammenarbeit mit HB9BOU wurde das von Kurt gesammelte und überarbeitete Material "an einem sicheren Ort" bewegt, um auf den Bau eines Museums zu warten.

Am 25. April 2003 wurde das Museum "Clin d'Ailes" eingeweiht - ohne ein ausgestelltes Funkgerät! Es musste noch auf die große Veranstaltung "Operation ARRIS-GYB" der Amateurfunkgruppe HB9FR von 2006 gewartet werden, die im Museum und in der Aula des Gymnase Intercantonal de la Broye (GYB) unter der Leitung von Herbert HB9BOU organisiert wurde. Während der Vorbereitung dieser Veranstaltung machte uns unser Freund und Ehrenmitglied Raymond Luisier darauf aufmerksam, dass kein Bereich im Museum die Bedeutung des Funks für die moderne Luftfahrt unterstreicht. Es war daher absolut notwendig, diese Ausstellung zu realisieren. Gesagt, getan: Am 2. Dezember 2006 wurde der « HB4FR ‚Clin d’Ailes‘ Swiss Air Force Museum HAM Radio Club » gegründet. Eines der Gründungsmitglieder: genau unser Freund Kurt Ernst - und mit ihm seine wertvolle Sammlung!

Wir danken Kurt Ernst herzlichst, dass er diese Funkgeräte vor dem Abbruch und Vergessen rettete, und sie dann HB4FR zur Verfügung stellte um sie im Fliegermuseum « Clin d’Ailes » auzustellen.



Zu den gut vierzig Geräten gehört ein wahres Juwel: die erste Funkstation, die in einem Flugzeug unserer militärischen Luftfahrt eingebaut wurde. Es ist die Funkstation FG-I (Funkgerät 1), ein Langwellen Sender / Empfänger.

HB9BOI - Michel, HB9DBB - Jean-Michel, HB9TNA - Fritz und HB9TYR - Renato, Mitglieder des Clubs, haben ebenfalls zur Erweiterungen unserer Sammlungen beigetragen. Raymond, HB9DMN, Mitglied des Clubs, stellt uns regelmäßig Geräte aus seiner grossartigen Privatsammlung historischer Radios zur Verfügung.

Ein Touchscreen dient als Informationsterminal für Besucher, die mehr über die ausgestellten Geräte erfahren möchten. Nachfolgend sind, als Beispiel, die technischen Daten des FG-I aufgeführt, wie sie auf dem Touchscreen sichtbar sind. Kommen Sie ins Museum, um zu sehen welche Geräte aktuell ausgestellt sind und deren Geschichte zu entdecken.

FG-I
Bordfunkstation (Sender-Empfänger), Langwelle (LW), Technische Daten :
erste in der Schweizerischen Luftwaffe eingesetzte Bordfunkanlage !!!
Baujahr :
1928 /1929
Im Einsatz :1930 - 1937
Hersteller :Telefunken, Berlin
Frequenzbereich :0,230 MHz - 1 MHz (1300 m - 300 m)
Modulation :
Morsen (A1) und Amplitudenmodulation (A3)
Sender-Ausgangsleistung :100 Watts
Bedienung durch den Beobachter mittels Durchgabe von Morsezeichen in Buchstabengruppen an die Bodenstation.
Kurze Zeit später wurde auch Telefoniebetrieb angewandt.
Speisung des Gerätes :
Propellergenerator

Der Gleichstromgenerator war auf der Tragfläche oder am Fahrwerk montiert. Die verstellbare Luftschraube (Fliehkraft-regulierend) erlaubte eine konstante Drehzahl von 4800 Umdrehungen / Min.

Ausgangsspannungen:

1500 VDC, Gleichspannung für Anodenspannungen

14 VDC, Gleichspannung für die Heizungen der Röhren von Sender und Emfänger

80 VAC, Wechselspannung für die Heizung der Röhren des Modulators
Drosselkette :
Diese Drosselkette gestattete aus den 1500 VDC Senderanodenspannungen mittels einer Widerstandskette die Anodenspannung des Empfängers aus 90 VDC herbzusenken.
Eingebaute Siebglieder dienten zur Glättung der Gleichspannung. Ueber die Regulierungswiderstände wurde die Heizspannung von 10 VDC für die Röhren eingstellt.
Sender :
2-stufiger Langwellensender für ungedämpfte (A1) und tönendeTelegrafie (A2) sowie Telefonie (A3).
Die Abstimmung erfolgte im Flug durch den Beobachter mittels Ampèremeter im Antennenkreis.
Empfänger :
3-stufiger LW-Geradeausempfänger (HF-Stufe, Audion und NF-Stufe) mit Rückkopplung.
Antenne :
Einziehbare Schleppantenne. 70m langes Stahlseil am Ende mit einem 500 Gramm schweren Gewicht versehen.
Die Bordfunkstation FG-I war in folgenden Flugzeugtypen eingebaut:
(fahren sie mit der Maus über das Flugzeug um den Typ anzuzeigen)
HAM Radio :
Amateur Radio is „Communications Superpower".
The Radio Amateurs are the eyes and the ears of the
world in time when all other information channels are silent.

(Kristalina Georgieva, EU-Commissioner)
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